Laborbefund & Vorsorgeuntersuchung

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Laborbefund & Vorsorgeuntersuchung

Laborwerte können wichtige Hinweise auf Erkrankungen oder Risikofaktoren liefern. Dabei helfen Laborwerte auf der einen Seite, eine von der Ärztin/dem Arzt gestellten Verdachtsdiagnose zu bestätigen.

Auf der anderen Seite kann mithilfe von Laborwerten aber in vielen Fällen das Vorliegen einer bestimmten Erkrankung auch ausgeschlossen werden, wenn beispielsweise ein normaler Laborbefund bei der betroffenen Patientin/dem betroffenen Patienten vorliegt. Das wird in der Medizin als sogenanntes labordiagnostisches „Screening“bezeichnet, wobei sich der Begriff des „Screenings“auf Qualität eines Untersuchungsverfahrens bezieht, ein richtiges Ergebnis mit hoher Zuverlässigkeit festzustellen. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung stellen Laborwerte generell ein einfach durchzuführendes diagnostisches Instrumentarium mit hoher Kosteneffizienz dar.

Als Untersuchungsmaterialien kommen in erster Linie Blut, Harn und Stuhl zum Einsatz. Aber auch der sogenannte „Pap-Abstrich“ist im Hinblick auf die Krebsvorsorge enorm wichtig.

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  • Vorsorgeziele – wann Laborwerte Sinn machen
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  • Vorsicht mit dem Begriff „Tumormarker“!
  • Laborbefund und Krankheitsvorsorge im Speziellen

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Generell helfen Laborwerte bei der Früherkennung einer Vielzahl von Erkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- (z. B. Diabetes mellitus) und Krebserkrankungen. Weiters können Laborwerte Hinweise auf einen risikoreichen Lebensstil bzw. eine gesundheitliche Gefährdung liefern.

Vorsorgeziele – wann Laborwerte Sinn machen

Laborwerte können bei häufigen Erkrankungen bzw. Risikokonstellationen wertvolle Hinweise liefern. Allerdings sind die Laborwerte immer nur ein Teil des gesamten Vorsorgeprogramms. Dementsprechend müssen Laborwerte außerhalb des jeweiligen Referenzbereiches mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt ausführlich besprochen werden.

Bei diesen Vorsorgezielen bringen Laborwerte wichtige Informationen für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten:

  • Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • Diagnose und Prävention von Stoffwechselerkrankungen (z. B. Zuckerkrankheit),
  • Prävention von (alkoholbedingten) Lebererkrankungen,
  • Früherkennung von Krebserkrankungen.

Wie oft sollen Laborwerte erhoben werden?

Die Frequenz für die Kontrolle von Laborwerten bei der Vorsorgeuntersuchung wird wie folgt empfohlen:

  • Zwischen dem 18. und 40. Lebensjahr:

    Kontrolle alle drei Jahre,

  • Ab dem 40. Lebensjahr:

    Kontrolle in zweijährigem Abstand,

  • Ab dem 50. Lebensjahr:

    • Immunzytochemie: Bei einzelnen Tumorzellen (in Abstrichen, Punktaten etc.) lassen sich Tumormarker auf der Zelloberfläche oder im Zellkern durch Anfärben nachweisen,
    • Immunhistochemie: Nachweis von Tumormarkern auf oder innerhalb von Tumorzellen im Gewebsverband.

Welche Laborwerte werden untersucht?

Es gibt eine Reihe von Laborwerten, die zur Diagnosestellung wichtige Informationen liefern. Eine Blutabnahme ist rasch und einfach durchzuführen. Es ist aber zu beachten, dass wichtige Regeln der sogenannten Präanalytik einzuhalten sind – z. B.:

  • Diagnosesicherung (Absicherung des Tumortyps),
  • Verlaufskontrolle (schreitet die Erkrankung fort, bleibt sie gleich oder bessert sie sich?),
  • Erkennung eines Rezidivs (z. B. Wiederauftreten des Tumors nach primär erfolgreicher Behandlung).

Die folgenden Laborwerte werden bei der Vorsorgeuntersuchung standardmäßig durchgeführt:

Blutzuckerbestimmung: Im Hinblick auf das Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

  • Blutfette (Triglyzeride, Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin): Im Hinblick auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Gamma-GT: Im Hinblick auf das Vorliegen einer alkoholbedingten Lebererkrankung.
  • Pap-Abstrich (für Frauen): Der Pap-Abstrich ist wichtig im Hinblick auf die Früherkennung Gebärmutterhalskrebs.
  • PSA-Untersuchung (für Männer): Diese wird ausschließlich auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten nach adäquater Aufklärung durch die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt durchgeführt.

Vorsicht mit dem Begriff „Tumormarker“

In der Labormedizin ist der Begriff „Tumormarker“sowohl für Patientinnen und Patienten, aber gleichermaßen auch für viele Fachleute (sprich: Ärztinnen und Ärzte) ein missverständlicher und problematischer Begriff.

Der Grund dafür ist die Tatsache, dass praktisch alle Tumormarker auch bei einigen gutartigen Erkrankungen erhöht sein können:

  • bei Entzündungen (z. B. Lungenentzündung),
  • bei Infektionen (z. B. Harnwegsinfekt),
  • nach Verletzungen, Operationen, Untersuchungen etc. (z. B. nach einer Prostatauntersuchung).

Bei der Krebsvorsorge bzw. der Krebsdiagnostik ist immer ein genauer Stufenplan einzuhalten.

Stufe 1: Indikationsstellung für die Krebsdiagnostik

  • Vorsorgeuntersuchung: z. B. PAP-Test für Gebärmutterhalskrebs oder Darmspiegelung für Dickdarmkrebs.
  • Weitere Abklärung eines auffälligen Vorbefundes: z. B. Verschattung im Lungenröntgen oder suspekte Lymphknotenschwellung etc.

Stufe 2: Morphologische Tumordiagnostik

  • Mikroskopischer Nachweis von Krebszellen (Zytologie),
  • mikroskopischer Nachweis von Krebsgewebe (Histologie.

Stufe 3: Bestimmung von Tumormarkern (Zell-Tumormarker, Gewebs-Tumormarker, Blut-Tumormarker)

  • Nachweis von Tumormarkern auf Zellen und Gewebe mittels spezieller Färbetechniken:

    • Immunzytochemie: Bei einzelnen Tumorzellen (in Abstrichen, Punktaten etc.) lassen sich Tumormarker auf der Zelloberfläche oder im Zellkern durch Anfärbung nachweisen.
    • Immunhistochemie: Nachweis von Tumormarkern auf oder innerhalb von Tumorzellen im Gewebsverband.
  • Nachweis von Tumormarkern im Blut („Blut-Tumormarker“) ist erst nach Absolvierung der Stufe zwei sinnvoll. Diese „Labor-Tumormarker“helfen bei der:

    • Diagnosesicherung (Absicherung des Tumortyps),
    • Verlaufskontrolle (schreitet die Erkrankung fort, bleibt sie gleich oder bessert sie sich?).
    • Erkennung eines Rezidivs (z. B. Wiederauftreten des Tumors nach primär erfolgreicher Behandlung).

Bei diesem Stufenplan zur Vorsorge bzw. Abklärung eines Krebsverdachtes sind die einzelnen Stufen eins bis drei immer genau wie bei einer Stiege zu nehmen – nämlich eine nach der anderen.

Laborbefund und Krankheitsvorsorge im Speziellen

Für die Vorsorgeuntersuchung werden eine Reihe von Labortests für Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen empfohlen. Diese Untersuchungen helfen dabei, Risikofaktoren und Erkrankungen frühzeitig zu entdecken.

Herz- und Kreislauferkrankungen

Bei den Labortests im Hinblick auf die Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) hat die Früherkennung von Fettstoffwechselstörungen höchste Priorität. Dazu werden die folgenden Laborwerte (Blutfette) erhoben:

  • Triglyzeridbestimmung (Nüchternblutabnahme!),
  • Cholesterinbestimmung:

    • Gesamtcholesterin,
    • HDL- und LDL-Cholesterin,
    • Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin.

Der Zusammenhang zwischen Fettstoffwechselstörungen (Erhöhung der Blutfette) und der klinischen Manifestation der Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) gilt als medizinisch gesichert.

Weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind neben erhöhten Blutfetten:

  • Übergewicht,
  • Bewegungsmangel,
  • Rauchen,
  • Bluthochdruck (Hypertonie),
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und
  • Gicht.

Diabetes mellitus

Bei der Vorsorge im Hinblick auf Diabetes mellitus steht die Feststellung des persönlichen Risikos an vorderster Stelle.

Die Vorsorgeuntersuchung verläuft hier in zwei Phasen:

  • Blutzuckermessung aus Kapillarblut aus der Fingerkuppe oder aus venösem Blut.

    Blutzuckergrenzwerte: nicht nüchtern (200 mg/dl), nüchtern (126 mg/dl); als nüchtern gilt, wer vor der Messung acht bis 14 Stunden nichts gegessen und nicht geraucht hat

  • Der HbA1C-Wert ist für das Screening nicht notwendig.

Diagnosesicherung bei Überschreitung der Blutzuckergrenzwerte:

Die Diagnose eines Diabetes mellitus wird unabhängig von Alter und Geschlecht durch Messung mehrfach erhöhter Nüchternblutzuckerwerte an mindestens zwei verschiedenen Tagen gestellt

Bei verdächtigem klinischen Bild und widersprüchlichen Messergebnissen ist zusätzlich die Diagnosestellung mittels oralem Glukosetoleranztest möglich.

Hinweis Zur Diagnosestellung ist die Bestimmung mithilfe eines Teststreifens nicht geeignet.

Ausführliche Informationen zu Diabetes mellitus.

Lebererkrankungen (Alkoholismus)

Chronischer Alkoholmissbrauch ist die häufigste Ursache für Lebererkrankungen. Die toxische (leberschädigende) Grenze für die Alkoholzufuhr über einen längeren Zeitraum (Monate bis Jahre) liegt

  • für Frauen bei 20 Gramm pro Tag und
  • für Männer bei 40 Gramm pro Tag.

Hinweis Ein halber Liter Bier (ein Krügerl) enthält 20 Gramm Alkohol.

Die alkoholtoxische Leberschädigung verläuft nacheinander in drei Stadien:

  • reine Fettleber,
  • alkoholische Fettleberhepatitis,
  • Leberzirrhose.

Für das Stadium der reinen Fettleber ist die Bestimmung der Gamma-GT nützlich. Dieser Laborwert ist zwar unspezifisch. Bei manchen Patientinnen/Patienten kann die Bestimmung der Gamma-GT aber die Aufarbeitung des Problems Alkoholkonsum im Arzt-Patienten-Gespräch erleichtern.

Ausführliche Informationen zu:

  • Lebererkrankungen sowie
  • Alkoholabhängigkeit.

Krebserkrankungen

Für die Krebsvorsorge haben die folgenden Labortests einen hohen Stellenwert:

Jährliches Screening nach okkultem Blut im Stuhl ab dem 50. Lebensjahr zur Vorsorge von Dickdarm-/Rektum-Krebs. Dieser Test kann zu Hause oder direkt bei der Ärztin/beim Arzt durchgeführt werden.

PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Das Screening nach Zervixkarzinom wird bei allen Frauen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr empfohlen:

  • unter 40 alle drei Jahre,
  • über 40 alle zwei Jahre.

Der Abstrich wird von Gynäkologinnen/Gynäkologen durchgeführt und das Material in ein zytologisches Labor eingeschickt.

Prostatakarzinomvorsorge:

  • Das systematische Routine-Screening zur Früherkennung von Prostatakrebs mittels digitaler rektaler Untersuchung und/oder mithilfe von Tumormarkern im Blut (PSA) wird auf Basis des Standes des internationalen medizinischen Wissens derzeit nicht empfohlen.
  • Weltweit spricht die Gesamtheit aller bisher bekannt gewordenen Fakten bei der Prostatakrebsfrüherkennung gegen ein Massenscreening für alle Männer über 50 Jahren.
  • Männer über 50, die nach erfolgter Aufklärung durch die Ärztin/den Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung einen PSA-Test wünschen, sollten auf ihren ausdrücklichen Wunsch zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Urologie überwiesen werden.

Ausführliche Informationen zu Krebserkrankungen.

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